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Pluralisierungen

Konzepte zur Erfassung der Frühen Neuzeit, Pluralisierung & Autorität 21

Erschienen am 27.08.2010, 1. Auflage 2010
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783110227161
Sprache: Deutsch
Umfang: XIV, 324 S., 15 s/w Illustr., 15 b/w ill.
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Die Beiträge des Bandes diskutieren die Tragfähigkeit des Konzepts Pluralisierung als Leitkonzept für die Erschließung der Frühen Neuzeit. Pluralisierung meint zunächst die Vermehrung der in einem Lebens- und Kulturbereich relevanten Repräsentationen der Wirklichkeit und bedeutet darüber hinaus die Emergenz von neuem bzw. alternativem Wissen und das Entstehen kompetitiver Teilwirklichkeiten. Diese müssen aufeinander abgestimmt oder miteinander vermittelt werden. Dabei entstehen Formen des Dialogs über die Grenzen dieser Teilwelten hinweg, Konflikte werden ausgetragen und Wege der Konfliktbewältigung erprobt. Die von diesen Prozessen betroffenen Phänomene sind bekannt, etwa Konfessionalisierung, Ausdifferenzierung von Wissen, Verarbeitung der Begegnung mit der Neuen Welt, Ausbildung neuer Muster sozialen Verhaltens usw. Pluralisierung spielt sich erst in einem langen widerspruchsvollen Prozess ein, der in den Jahrzehnten um 1500 eine neue Dynamik entwickelt und in Konkurrenz zu Konzepten wie Dialogisierung, Konfessionalisierung, Individualisierung, Rationalisierung, Sozialdisziplinierung usw. steht. Die Beiträge und Fallstudien in diesem Band analysieren diesen Prozess und geben wichtige Impulse für Grundlagen der Frühneuzeit-Forschung.

Autorenportrait

Jan-Dirk Müller, Wulf Oesterreicher und Friedrich Vollhardt, Ludwig-Maximilians-Universität München.