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Das lukanische Doppelwerk

Zur literarischen Basis frühchristlicher Geschichtsdeutung, Beihefte zur Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft 240

Erschienen am 03.05.2022, 1. Auflage 2022
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783110602913
Sprache: Deutsch
Umfang: XIV, 661 S., 1 farbige Illustr., 1 col. ill.
Format (T/L/B): 4 x 23.5 x 16.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Das lukanische Doppelwerk ist kein einheitliches Buch, sondern ein vieldiskutiertes Problem. Die Studie verfolgt die lebhafte Diskursgeschichte vom 18. Jahrhundert bis in die aktuellen Debatten. Vor diesem Horizont untersucht sie die antike Wahrnehmung des lukanischen Clusters: den textgeschichtlichen Befund, die Rezeption bis Johannes Chrysostomos und Arator, die kanonische Verortung. Eingehend analysiert sie das narrative und theologische Verhältnis zwischen "Lukasevangelium" und "Apostelgeschichte". Besonderes Augenmerk liegt auf der derzeit mit den Mitteln der computergestützten Stilometrie angefochtenen Verfassereinheit und auf Gestalt und Funktion der lukanischen Schriften in den von Markion geprägten Kontroversen. Die Gattungskritik erschließt die mediale Innovation der Verbindung zweier komplementärer Monographien. Abschließend zeichnet die Studie die unterschiedlichen Gedächtnisfunktionen des Schriftenverbunds für die Ausprägung des Geschichtsbilds nach (frühchristliche Schwellenzeit, großkirchliche Sattelzeit, Kanon). Zwischen Jesus-Bios und Jüngergeschichte formt und wandelt sich das Selbstverständnis der werdenden Kirche. In seiner perspektivischen Breite stellt der Band die Doppelwerkforschung auf eine neue Grundlage.

Autorenportrait

Knut Backhaus, LMU Munich, Germany.