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Das Wagnis des Gewöhnlichen

Ein Versuch über den Glauben im Gespräch mit Ludwig Wittgenstein und Stanley Cavell, Religion in Philosophy and Theology 32

Erschienen am 15.05.2008, 1. Auflage 2008
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783161495915
Sprache: Deutsch
Umfang: IX, 333 S.
Format (T/L/B): 2 x 23.4 x 15.8 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Ist christlicher Glaube ohne Metaphysik möglich? Ist die Vorstellung einer nicht-metaphysischen Religionsphilosophie oder Theologie nicht selbstwidersprüchlich? Wie wir auf diese Fragen antworten, hängt wesentlich davon ab, was wir unter 'Metaphysik' verstehen. Andreas Hunziker stellt zur Diskussion, Metaphysik als eine bestimmte Denkweise zu verstehen, wie wir mit philosophischen und theologischen Problemen umgehen. Entsprechend besteht der Gegenstand der Metaphysikkritik nicht primär in bestimmten Vorstellungsinhalten, Theorien oder Überzeugungen, sondern in dem, was der Autor die metaphysische Denkweise bzw. den metaphysischen Impuls nennt. Vor diesem Hintergrund entwickelt der Autor im Gespräch mit dem metaphysikkritischen Denken des späten Wittgenstein, Stanley Cavells und Cora Diamonds eine Theologie des Gewöhnlichen. Diese versteht das Leben der Glaubenden weder aus dem, 'was hinter der Natur steckt und sie möglich macht' noch aus der skeptizistischen Verneinung dieses metaphysischen Eskapismus. Ihre Aufgabe ist vielmehr therapeutisch: Sie besteht im Durcharbeiten der metaphysischen Phantasien, welche uns unseren Sinn dafür verstellen, was es heißt, mitten im gewöhnlichen Leben zu sein. Welches Verständnis des christlichen Glaubens zeigt sich einer solchen Betrachtungsweise? Glaube ist eine Weise der Rückgewinnung des Gewöhnlichen, die Gott verdankte Kehre vom tatsächlichen Gewöhnlichen zum möglichen Gewöhnlichen.

Autorenportrait

Geboren 1968; Privatdozent für Systematische Theologie an der Universität Zürich und Pfarrer in Suhr, Schweiz.