Nachdem Erich Auerbach 1936 von den Nationalsozialisten von seinem Marburger Lehrstuhl abgesetzt und ins türkische Exil getrieben wurde, übernahm er an der Universität Istanbul eine Professur für "Westeuropäische Philologie". Unter den beschränkten institutionellen Bedingungen veränderte sich das Profil seiner Lehre zwangsläufig. Neben der Fremdsprachenausbildung musste Auerbach dort die gesamte westeuropäische Literatur vertreten. In dieser Istanbuler Zeit, in der der Romanist sein Hauptwerk "Mimesis" schrieb, entstand auch sein Lehrbuch "Introduction aux études de philologie romane", in dem Auerbach eine literatur-, sprach- und kulturwissenschaftliche Einführung in das Studium der Romanistik vorlegt. Obgleich die Literaturwissenschat thematisch im Vordergrund steht, befasst sich Auerbach auch mit Kulturgeschichte und zeigt eine bemerkenswerte Offenheit für die methodischen Entwicklungen der Sprachwissenschaft.