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Abgrund Metz

Kriegserfahrung, Belagerungsalltag und nationale Erziehung im Schatten einer Festung 1870/71, Pariser Historische Studien 56

Erschienen am 27.02.2002
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783486566093
Sprache: Deutsch
Umfang: VII, 167 S., 18 s/w Illustr., 18 b/w ill.
Format (T/L/B): 1.8 x 23 x 14.8 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Der Krieg um Metz und die Belagerung der Festung im Jahre 1870 gehören zu den eher vernachlässigten Ereignissen des Deutsch-Französischen Krieges. Von den symbolisch hoch aufgeladenen und in der Erinnerung tief verankerten Schauplätzen Sedan oder Versailles verdeckt, wird leicht übersehen, dass die Kapitulation der Festung Metz militärisch von kriegsentscheidender Bedeutung war und das Schicksal Elsass-Lothringens bestimmte. Zugleich sind die Ereignisse um Metz Beispiel dafür, dass Krieg, wie bei Clausewitz nachzulesen, ein sich Einlassen auf Ungewisses, wenig Kalkulierbares bedeutet, denn keineswegs ging alles so glatt, wie die gefilterte Memoirenliteratur späterer Jahre glauben machen wollte, und die Opferzahlen lagen im Vergleich zu allen anderen Kriegsschauplätzen ungeheuer hoch. Ziel der Studie ist es, den Ausnahmezustand des Kriegsalltags mit all seinen Folgen für Soldaten und Zivilisten innerhalb des Festungs- und Garnisonsstandortes zu schildern. Über die Lebens- und Gedankenwelt der Menschen im Banne des Ereignisses hinaus wird nach den davon ausgehenden Wirkungslinien in die Zwischenkriegszeit gefragt - nach Metz als einem Schauplatz und Erinnerungsort nationaler Erziehung.

Autorenportrait

Matthias Steinbach, geboren 1966, lehrt Geschichte und Geschichtsdidaktik an der Technischen Universität Braunschweig.