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Berührt werden

Narrative Strategien der Präsenz in der höfischen Literatur um 1200, Philologische Studien und Quellen (PhSt) 191

Erschienen am 01.07.2005, 1. Auflage 2005
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783503079414
Sprache: Deutsch
Umfang: 235 S.
Format (T/L/B): 1.5 x 21 x 14.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Mit Stichworten wie Immersion, Intensität oder Präsenz etabliert sich in den Text- und Bildwissenschaften ein neuer Fragehorizont, der Sinnzuweisung und Sinneswahrnehmung nicht länger in ein Oppositionsverhältnis stellt. Die Beobachtung des Zusammenspiels von medialer Oberfläche und ihrer Aktualisierung im Blick auf das Bild oder in der lesenden oder hörenden Rezeption eines Textes rücken dabei in den Vordergrund. Die Studie von Christina Lechtermann setzt hier an und fragt nach der Historisierung und Spezifizierung des Präsenzbegriffes für die höfische Kultur und Literatur des 12. und 13. Jahrhunderts. Ausgehend von der Zusammenschau zeitgenössischer Wahrnehmungs- und Imaginationstheorien, zielt die Untersuchung auf die Momente sprachlicher Darstellungen ab, die in besonderer Weise auf einen Respons ihrer Rezipienten hin ausgerichtet sind. Sie bestimmt ihr Zusammenspiel als Dazwischen das einerseits durch die doppelte Verkörperung eines Textes in Stimme und Vorstellung des Rezipienten konturiert ist, und andererseits durch die narrativen Strategien der Texte geprägt ist. In verschiedenen exemplarischen Lektüren (u.a. anhand des Tristan, des Willehalm, des Titurel und des Jüngerer Titurel sowie des Eneasroman, Erec und Iwein) wird diese These entwickelt und anschaulich gemacht.