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Sämtliche Werke in 18 Bänden, Band 12. Shakespeare Sonnette. Umdichtung (Sämtliche Werke in achtzehn Bänden, Bd. ?)

Umdichtung - Sämtliche Werke 12, Sämtliche Werke in achtzehn Bänden

Erschienen am 07.04.2008
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783608951172
Sprache: Deutsch
Umfang: 265 S., Fadenheftung
Format (T/L/B): 2.6 x 22.5 x 15.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Mit diesem Band liegt nun die große Übertragung der Sonette Shakespeares mit kritischen Anmerkungen und erläuterndem Kommentar vor. Sie machen so zum ersten Mal die Übersetzungsleistung Georges detailliert nachvollziehbar und ermöglichen dem Leser und der Wissenschaft einen neuen Zugang zum Text und seiner Entstehung. Die Dichtungen Shakespeares treten uns hier 'in einer zugleich erschreckenden und bezaubernden Fremdheit' entgegen, so eine Formulierung Friedrich Gundolfs. Schon Georges Zeitgenossen erkannten, dass die Umdichtungen 'den Geist', 'die Musik' und das 'Formprinzip' der Shakespear'schen Kunstwerke nicht nur erfassen, sonden 'in sich tragen'. Auch für das Werk Georges selbst ist diese Übersetzungsarbeit zentral, denn sie ist aufs Engste mit seinem Programm der Preisung einer 'welterschaffenden Kraft der übergeschlechtlichen Liebe' verbunden und verweist so direkt auf das lyrische Werk Georges.

Autorenportrait

Stefan George, 1868 im hessischen Büdesheim als Sohn eines wohlhabenden Gastwirts geboren, wohnte ab 1873 in Bingen. Nach dem Abitur reiste er durch ganz Europa und studierte dabei Philologie, Philosophie und Kunstgeschichte. In dieser Zeit traf George viele avantgardistische Autoren, in Frankreich die Symbolisten, in England die Präraffaeliten. Ab 1900 lebte er überwiegend in Deutschland, seit 1903 vor allem in München. Die Schwabinger Bohème inszenierte und verehrte George als Dichterfürsten. Aus Protest gegen das Nazi-Regime emigrierte George 1933 nach Minusio bei Locarno. Er starb dort am 4. Dezember des gleichen Jahres, betrauert von seinen Schülern, darunter Klaus Mann und die Brüder von Stauffenberg. Neben Einzelausgaben erscheinen bei Klett-Cotta auch »Sämtliche Werke in 18 Bänden«.

Leseprobe

LXVI Dies alles müd ruf ich nach todes rast: Seh ich Verdienst als bettelmann geborn Und dürftiges Nichts in herrlichkeit gefasst Und reinsten Glauben unheilvoll verschworn Und goldne Ehre schändlich missverwandt Und jungfräuliche Tugend roh geschwächt Und das Vollkommne ungerecht verbannt Und Kraft durch lahme lenkung abgeflächt Und Kunst schwer-zungig vor der obrigkeit Und Geist vorm doktor Narrheit ohne recht Und Einfachheit missnannt Einfältigkeit Und sklave Gut in dienst beim herren Schlecht. Dies alles müd möcht ich gegangen sein · Liess ich nicht · sterbend · meine lieb allein. CXXXVII Du Liebe · blinder narr · was schlägst du so Mein aug das schaut und sieht nicht was es sieht · Das weiss wie schönheit ist und sieht auch wo Und doch das beste aus dem schlimmsten zieht? Wenn auge schlaff durch zu parteiische schau Anlegt am strand zu dem sich jeder drängt · Was hast du dann aus auges trug das tau Geknüpft dran meines herzens urteil hängt? Soll denn mein herz ansehn für eigenflur Was es erkannt als aller welt anteil? Soll denn mein aug dies sehn und leugnen nur Und holde wahrheit streun aufs haupt so feil? Im wahrsten fiel mein herz und aug in trug - Weshalb die falsche seuche sie nun schlug.

Inhalt

Der Plan der Ausgabe: I Die Fibel, Auswahl erster Verse II Hymnen. Pilgerfahrten. Algabal III Die Bücher der Hirten- und Preisgedichte. Der Sagen und Sänge und der Hängenden Gärten IV Das Jahr der Seele V Der Teppich des Lebens und die Lieder von Traum und Tod mit einem Vorspiel VI/VII Der Siebente Ring VIII Der Stern des Bundes IX Das neue Reich X/XI Dante Die göttliche Komödie. Übertragungen XII Shakespeare. Sonnette. Umdichtung XIII/XIV Baudelaire. Die Blumen des Bösen. Umdichtungen XV/XVI Zeitgenössische Dichter. Erster und Zweiter Teil XVII Tage und Taten XVIII Schlußband

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