Jugendliche werden in öffentlichen, politischen und pädagogischen Diskursen regelmäßig in Verbindung mit vielfältigen Risiken, Gefährdungen und Problemen gebracht. Damit werden jugendkulturelle Themen häufig unter einem problemorientierten Blickwinkel betrachtet. Besonders anschaulich zeigt sich diese Entwicklung am medial stark aufgeheizten Thema des exzessiven Alkoholkonsums bei jungen Menschen. Das Rauschtrinken und damit einhergehende riskante Konsequenzen dienen dabei als Paradebeispiele einer perspektiv- und verantwortungslosen, hedonistischen Jugend, die sich einer Einordnung in die Gesellschaft verweigert. Das Buch nimmt eine andere Perspektive auf jugendliches Risikoverhalten ein und fragt nach dem subjektiven Sinn und der individuellen Funktionalität eines objektiv riskanten und teils gefährlichen Verhaltens. Die Antworten verstehen sich als erste Beiträge einer sozialwissenschaftlich orientierten Jugend-Alkoholforschung. Inhalt Einleitung 1. Risiken und Bewältigungsherausforderungen der Postmoderne 1.1 Die subjektive Bewältigung gesellschaftlichen Wandels 1.2 Jugend als Bewältigungsphase im Lebenslauf 1.3 "Youth at Risk" oder die Bewältigung des Unbewältigbaren 2. Risikoverhalten im Jugendalter 2.1 Konzeptualisierung von Risikoverhalten 2.2 Kategorisierung von Risikoverhalten 2.3 Rauschtrinken als Risikoverhalten 2.4 Zur Funktionalität des Rauschtrinkens 3. Identitätskonstruktionen 3.1 Theorien und Schlüsselthesen der Identitätsforschung 3.2 Identität als (Konstruktions-)Prozess und Syntheseleistung 4. Die Suche nach Identität im Rauschtrinken Forschungsdesiderata 5. Methodologie und Methoden 5.1 Methodologische Vorüberlegungen 5.2 Qualitative Sekundäranalyse 5.3 Das methodische Design der Primäruntersuchung 5.4 Auswertungsstrategie und -methode 5.5 Sample der Untersuchung 6. Hinführung zu den Ergebnissen der Studie 6.1 Interpretationsanmerkungen und Darstellungsform 6.2 Die Interviewpartnerinnen und -partner in Kurzportraits 7. Kohärenz als Bewältigung von Fragmentierungserfahrungen 7.1 Rauschtrinken als Erfahrungsraum 7.2 Kohärenz und Verantwortung 7.3 Identitätsentwürfe und Identitätsprojekte 7.4 Ambivalenzen als Abbild von Kohärenzherstellungsprozessen 8. Der Kampf um Anerkennung 8.1 Aufmerksamkeit und positive Bewertung 8.2 Nichtanerkennung 8.3 Selbstanerkennung 8.4 Anerkennung und Verantwortung 9. Zwischen Inszenierung und Authentizität 9.1 Identitätsgefühl 9.2 Authentizität und Verantwortung 9.3 Projektion von Verhalten als subjektiver Ausdruck von Authentizität 9.4 Ambivalenzen in Prozessen der Herstellung von Authentizität 10. Verantwortung als Risikobewältigung 11. Identitätskonstruktionen im Rauschtrinken vier Ergebnisebenen 12. Risiko, Lebensbewältigung und Identität im Jugendalter ein Resümee Literatur

Dr. John Litau ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

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