Beschreibung
Pantoffelheld oder Arbeitssoldat? Eva Ochs untersucht das berufliche Selbstverständnis und die familiäre Lebenspraxis von Bürgern des 19. Jahrhunderts anhand von Lebenserinnerungen, Briefen und Tagebüchern. Unternehmer wie Werner von Siemens oder höhere Beamte wie Rudolf von Delbrück entwickelten ein spezifisches Berufsethos und maßen der eigenen beruflichen Tätigkeit eine geradezu sakrale Bedeutung bei. In der Praxis wurden sie zugleich mit den konkurrierenden Anforderungen an treusorgende Familienväter konfrontiert. Zudem bestimmten bereits die Herkunftsfamilien die Karrierewege und das berufliche Selbstverständnis der Wirtschafts- und Bildungsbürgersöhne und ließen dabei nur manchmal Raum für abweichende individuelle Lebensentwürfe.
Autorenportrait
Eva Ochs ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichte und Biographie der FernUniversität in Hagen tätig. Ihre Lehr- und Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts, Oral History und Digital Humanities.