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Sozialpsychologie des Kapitalismus

Erschienen am 01.08.2004
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783898062602
Sprache: Deutsch
Umfang: 181
Format (T/L/B): 21.0 x 14.0 cm

Beschreibung

'Was soll man von Erfahrungswissenschaften halten, deren Analysen zeigen, dass ihnen der Schreck über Auschwitz nie in die Glieder gefahren ist?', fragte Peter Brückner vor 20 Jahren in seinem Einleitungstext zu diesem Buch. Orientiert an Adornos Diktum, dass alles unternommen werde, damit Auschwitz sich nicht wiederhole, analysiert Brückner die Formen von Gewalt, welche die bundesrepublikanische Wirklichkeit auszeichneten und die sich bis heute kaum verändert haben. Vor allem die Analysen gewaltförmiger Beziehungen innerhalb der bürgerlichen Familie – später auf den Tatbestand des sexuellen Missbrauchs verengt und skandalisiert – zeigen, dass Brückner es versteht, Subjektivität (Biografie, Sozialisation etc.) und Gesellschaft (Politik, Ökonomie, Wissenschaft etc.) zusammenzudenken wie kein anderer Sozialpsychologe. Peter Brückner, wegen seiner kritischen Haltung von der Hannoveraner Universität verbannt, starb 1982. Seine Lehre, seine wissenschaftlichen Arbeiten und sein öffentlich geführter politischer Kampf für die Befreiung der Menschen wollten auf die bundesrepublikanische 'Reise in die Faschisierung' aufmerksam machen und dazu beitragen, dass wir früh genug erschrecken und handeln angesichts der staatlichen Repression, die sich zur Aufgabe macht, die Verwertung der Menschen innerhalb der kapitalistischen Gesellschaft reibungslos funktionieren zu lassen.

Inhalt

Inhalt Vorwort (Klaus Weber) Zur Einleitung Kapitel 1: Sozialstrukturelle Gewalt der bürgerlichen Gesellschaft – die Arbeiterklasse im Kapitalismus Soziale Integration Sozialisation Intrafamiliale Sozialisation Kapitel 2: Gewalt in der Sozialisation (I) Kindestötung und Kindesmisshandlung Vorbemerkung Statistik der Gewalt Die geschlossene Gesellschaft des Elends Eine Konvergenztheorie: Anlage und Milieu Eine konditionalgenetische Analyse Kapitel 3: Gewalt in der Sozialisation (II) Zur Situation der Familie Vorbemerkung Entwicklungsgeschichte der Aggression Dialektik der Besitzverhältnisse Gewaltförmigkeit und Sozialisation Der institutionelle Bezugsrahmen für Sozialisation Die Rolle der Frau als 'sozialstrukturelle Gewalt' Kapitel 4: Gewaltförmigkeit in der Regelung zwischenmenschlicher Beziehungen (Integration) 1 Vorbemerkung Komplizenschaft der Lohnabhängigen Feindseligkeit in den zwischenmenschlichen Beziehungen Polarisierung in Henker und Opfer Kapitel 5: Gewaltförmigkeit in der Politik der herrschenden Klassen Vorbemerkung Die Rückkehr roher Gewaltförmigkeit in die Politik der herrschenden Klassen Kapitel 6: Öffentliche Kapitulation vor unterdrückender Gewalt