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Die Geschichte des antiken Griechenland als Identifikationsangebot

Untersuchungen zur Konstruktion sozialer Identität in neueren Schulgeschichtsbüchern, Beihefte zur Zeitschrift für Geschichtsdidaktik 3, Beihefte zur Zeitschrift für Geschichtsdidaktik 3

Erschienen am 16.11.2011, 1. Auflage 2011
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783899716412
Sprache: Deutsch
Umfang: 401 S.
Format (T/L/B): 3.4 x 24.7 x 17 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Wie wird die antike griechische Geschichte der archaischen und klassischen Zeit in neueren Schulbüchern dargestellt? Welche identitätsrelevanten Bedeutungskonstruktionen treten auf? Mit Bezug auf neuere Überlegungen aus den Sozialwissenschaften entwickelt Katja Gorbahn in dieser Studie ein begriffliches Instrumentarium, in dessen Zentrum der Begriff der sozialen Identität steht. Sie zeigt, dass 'die Griechen' weitgehend statisch und entkontextualisiert präsentiert werden. Zudem arbeitet sie Mechanismen heraus, mit deren Hilfe antithetische und stereotypisierende Kontraste erzeugt werden, etwa zwischen Griechen und 'Barbaren' oder zwischen Athenern und Spartanern. In einem zweiten Schritt wird gezeigt, dass es sich bei den Identifikationsangeboten, die mit den Griechen verknüpft sind, v. a. um Ursprungsbezüge handelt. Sie sind höchst selektiv, auf ein westlich-europäisches 'Wir' bezogen, eng mit der Vorstellung von Kontinuität und Fortschritt verknüpft und wirken sich - im Sinne problematischer Verzerrungen - deutlich auf die Darstellung der historischen Sachverhalte aus. Abschließend werden Anregungen für die künftige Gestaltung von Lehrplänen und Schulbüchern entwickelt.

Leseprobe

The study investigates the influence of identity-correlated phenomena on the construction of Ancient Greek history in textbooks. It focuses on the archaic and classical period. Adapting concepts from Social Sciences, the study develops an analytical tool for the examination of group-correlated identity phenomena in history teaching. The term "Social Identity" serves as a key concept. In a first step, the analysis shows that "the Greeks" are presented in quite a static way, dissociated from their historical and geographical context. Moreover the study reveals the mechanisms that bring about polarizing and stereotyped pictures of groups, for example between Athenians and Spartans or between Greeks and "barbarians". In a second step the analysis shows that the connection between past and present is expressed mainly by references to origins. Those are highly selective - the present "we" is clearly to be understood as European, respectively Western - and are responsible for considerable failures in the presentation of the historical facts. The study concludes by offering a number of suggestions for the future development of textbooks respectively curricula.>