0

Die neue Redlichkeit

Werte für unsere Zukunft

Erschienen am 10.02.2006
Auch erhältlich als:
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783593379241
Sprache: Deutsch
Umfang: 255 S.
Format (T/L/B): 2.5 x 22 x 14.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Rupert Lay und Ulf D. Pose zeigen, was im Kern unserer ethischen Krise steckt: die Unredlichkeit, ein unethisches Handeln, das zunehmend unbewusst stattfindet. Lay und Pose unternehmen einen Streifzug durch die Geschichte von Redlichkeit und Unredlichkeit. Sie analysieren die neue Unredlichkeit an Beispielen wie Mobbing, kulturelle Ausbeutung, politische Machtbesessenheit und eröffnen mit konkreten Vorschlägen die Perspektive einer neuen Redlichkeit.

Autorenportrait

Der Bestsellerautor Professor Dr. Rupert Lay ist in deutschen Wirtschaftskreisen die oberste ethische Instanz. Der Jesuit ist ein Querdenker mit großem Einfluss.Ulf D. Pose ist Unternehmens- und Personalberater und Präsident des Ethikverbandes der deutschen Wirtschaft.

Leseprobe

Vorwort Dies ist ein Buch über eine neue Form der Unredlichkeit, über ihre fatalen Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft - und unsere Chance, ihr mit einer neuen Redlichkeit zu entkommen. Wir leben in einer Zeit verloren gegangener Werte. Eine vage Sehnsucht nach Werten drückte sich in der öffentlichen Anteilnahme am Tod des alten und der Wahl des neuen Papstes aus. Dass das Leben in einer Welt ohne Werte nicht das beste Leben ist, spüren wohl viele. Aber worin genau bestehen die Nachteile? Und was könnte eine Alternative sein? Welche neuen Werte wären konsensfähig, wären zukunftsfähig? Mit diesen Fragen beschäftigt sich unser Buch, und es möchte zugleich einige Antworten liefern. Was kennzeichnet die neue Unredlichkeit? In früheren Zeiten wusste der Einzelne noch, wann er sich danebenbenahm; er hatte zumindest ein schlechtes Gewissen. Heute ist es so, dass der Einzelne sich unredlich verhält, jedoch überhaupt nicht mehr merkt, dass er unredlich ist. Wenn es sowieso keiner mehr merkt, warum sollte über die neue Redlichkeit und gegen die neue Unredlichkeit ein Buch geschrieben werden? Weil die Folgen der neuen Unredlichkeit so tragisch und schrecklich sind und es doch möglich ist, der neuen Unredlichkeit durch eine neue Redlichkeit erfolgreich zu begegnen und so eine noch lebenswertere Welt für viele und eben nicht nur für ganz wenige zu schaffen. Eines vorweg: Absolute Redlichkeit ist sicher ähnlich unmenschlich wie absolute Gerechtigkeit oder absolute Wahrhaftigkeit. Es geht in diesem Buch überwiegend um kollektive Formen von Unredlichkeit, nicht um individuelle Formen. Wohl wissend, dass ein Stück Unredlichkeit sicher in jedem Menschen steckt. Für uns ist das oberste sittliche Kriterium die Biophilie: Handle und entscheide stets so, dass durch dein Handeln und Entscheiden das personale Leben in dir und in der Person eines jeden anderen eher gemehrt, denn gemindert wird. Nach diesem Kriterium kann Redlichkeit, aber auch Unredlichkeit ihren Platz haben. Es kommt nur darauf an, dass ich meine Unredlichkeit erkenne und beherrsche und dass ich sie durch eine neue Redlichkeit biophil ersetze. Es gibt Momente im Leben, in denen es angemessen oder notwendig ist, zum Beispiel die Unwahrheit zu sagen. Wenn es nicht anders möglich ist, eigenes oder fremdes Geheimnis zu schützen, kann die Lüge notwendig sein. So gibt es sicher auch eine Unredlichkeit, die sittlich vertretbar ist. Eine biophile Unredlichkeit sollte genauso erlaubt sein wie eine biophile Ungerechtigkeit oder eine biophile Unwahrheit. In unserem westlichen Denkraum inklusive Amerika ist Redlichkeit eine Kategorie der Moral. Nietzsche hat diesen Begriff verwendet, um die damals vorherrschende Moral zu kritisieren. Da jedoch die moralischen Werte keine entscheidende Rolle mehr spielen, ist die Redlichkeit heute nur noch dazu da, sich sozialverträglich zu verhalten, um nicht sozial bestraft zu werden. Das war zwar auch schon bei der alten Redlichkeit so, jedoch war hier die Redlichkeit theologisch dominiert. Der Mensch hatte sich redlich zu verhalten, weil "der liebe Gott das so will". Die Theologen sind leider bis heute nicht auf die Idee gekommen, dass jedes soziale System seine eigene Moral und damit seine eigene Redlichkeit hervorbringt. Menschen benehmen sich heute daneben und finden es auch noch gut. Menschen beuten andere Menschen aus, sozial, emotional, ökonomisch - und darauf sind einzelne Mitmenschen auch noch stolz. Sie brüsten sich damit, dass es ihnen so gut gelungen ist, andere Menschen über den Tisch zu ziehen, sie zu übervorteilen. Die Folge ist, dass wir immer misstrauischer werden. Unsere Fähigkeit, anderen Menschen Vertrauen zu schenken, nimmt rapide ab. Eine weitere Folge ist die Vereinsamung von Menschen. Je mehr wir uns nur noch um uns selbst kümmern, desto weniger kümmern wir uns um andere Menschen und diese sich um uns. Wie heißt das Sprichwort? "Jeder denkt an sich, nur ich denke an mich." Das tue ic ...

Inhalt

Inhalt Vorwort7 Teil I: Redlichkeit und Unredlichkeit 1.Die Redlichkeit der Antike15 2.Die Redlichkeit des Mittelalters21 3.Die Redlichkeit der Neuzeit24 4.Der Beginn der alten Unredlichkeit30 5.Der Beginn der neuen Unredlichkeit32 Teil II: Unser Problem - die neue Unredlichkeit 1.Ursachen der neuen Unredlichkeit41 2.Die Unredlichkeit der Globalisierung52 3.Die neue Unredlichkeit von Ideologien und Dogmen76 4.Die Unredlichkeit der Cargo-Kulte103 5.Die neue Unredlichkeit der Politik124 6.Die neue Unredlichkeit des Mobbings141 7.Die neue Unredlichkeit der Ausbeutung150 8.Die neue Unredlichkeit des Egoismus166 Teil III: Unsere Chance - die neue Redlichkeit 1.Die Entstehung einer neuen Redlichkeit175 2.Neue Redlichkeit im verantwortlichen Handeln180 3.Individuelle Tugenden als Basis für eine neue Redlichkeit194 4.Die Grundzüge einer neuen Redlichkeit207 5.Die neue Redlichkeit in Unternehmen218 6.Beispiele redlicher Unternehmensführung226 7.Aufgaben zur Etablierung einer neuen Redlichkeit233 Schlusswort241 Anhang Quellennachweise244 Literaturempfehlungen249 Ethische Handlungsregeln des Ethikverbandes der Deutschen Wirtschaft e. V.251

Schlagzeile

Das neue Buch von Rupert Lay