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Sowjetische Kriegsgefangene im Deutschen Reich 1941/42

Behandlung und Arbeitseinsatz zwischen Vernichtungspolitik und kriegswirtschaftlichen Zwängen, Schriftenreihe der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten 1

Erschienen am 12.12.2011
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783835309890
Sprache: Deutsch
Umfang: 512 S.
Format (T/L/B): 4 x 22.7 x 15.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Die Kriegsgefangenenlager im System von Zwangsarbeit und Kriegswirtschaft. Zwischen 1941 und 1945 kamen in deutschem Gewahrsam mindestens 2,6 Millionen sowjetische Kriegsgefangene ums Leben. Unter Missachtung von Völkerrecht und Genfer Konvention starben die Kriegsgefangenen aufgrund unzureichender Versorgung, brutaler Behandlung, harter Arbeit und gezielter Mordaktionen. Rolf Keller zeichnet in seiner Studie erstmals den Zusammenhang von Lagersystem, Arbeitseinsatz und Massensterben insbesondere am Beispiel der drei 'Russenlager' der Wehrmacht in der Lüneburger Heide nach. In Bergen-Belsen, Fallingbostel-Oerbke und Wietzendorf starben etwa 50 000 sowjetische Kriegsgefangene, die Mehrzahl im Winter 1941/1942. Die Untersuchung basiert auf breiten Quellenrecherchen, insbesondere in russischen und osteuropäischen Archiven. Sie zeigt für die sowjetischen Kriegsgefangenen im Deutschen Reich auf, wie eng Vernichtungskrieg, Kriegsgefangenenwesen und Kriegswirtschaft verflochten waren. Damit stellt sie einen wichtigen Beitrag zur Frage nach der Mitverantwortung der Wehrmacht an den Verbrechen im Nationalsozialismus dar.

Autorenportrait

Rolf Keller, geb. 1956, 1985 bis 2004 Referent bei der Niedersächsischen Landeszentrale für politische Bildung, 1999 bis 2004 Vertreter des Landes Niedersachsen im d eutschrussischen Forschungsprojekt 'Sowjetische Kriegsgefangene', 2000 bis 2007 Leiter des Recherche- und Ausstellungsprojektes 'Kriegsgefangenenlager' im Rahmen der Neukonzeption der Gedenkstätte Bergen-Belsen, seit 2004 Abteilungsleiter in der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, Celle.