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Slawen an der unteren Mittelelbe

Untersuchungen zur ländlichen Besiedlung, zum Burgenbau, zu Besiedlungsstrukturen und zum Landschaftswandel. Beiträge zum Kolloquium vom 7. bis 9. April 2010 in Frankfurt a. M.

Beug, Hans-Jürgen / Lüth, Friedrich / Schopper, Franz / Willroth, Karl-Heinz / Schneeweiß, Jens
Erschienen am 27.09.2013
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783895009624
Sprache: Deutsch
Umfang: 320
Format (T/L/B): 29.0 x 19.0 cm

Beschreibung

Frühgeschichtliche Forschungen zu den Slawen können in Deutschland auf eine lange Tradition zurückblicken. Umfangreiche Ausgrabungen und Forschungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer erheblichen Verbesserung des Kenntnisstandes zur slawischen Besiedlung und zur Erschließung neuer kultureller und historischer Zusammenhänge zwischen Elbe, Oder und Ostseeküste, vielfach einhergehend mit einer Revision bisheriger Ansätze und einer kritischen Überprüfung früherer Forschungsergebnisse. Dies betrifft auch den Raum an der unteren Mittelelbe, aus dem zu beiden Seiten der Elbe zahlreiche frühgeschichtliche Befestigungen und offene Siedlungen bekannt sind. Diese bisher in unterschiedlichem Umfange archäologisch untersuchte Region wurde daher unter grundlegenden Fragestellungen zur Raumnutzung und -erschließung, zu Besiedlungsstrukturen und zum Landschaftswandel seit 2004 im Rahmen eines interdisziplinär angelegten Forschungsprojektes erforscht, in dem neben archäologischen Ausgrabungen und der Neubewertung historischer Quellen auch geophysikalische Prospektionsmethoden ebenso zur Anwendung kamen wie bodenkundliche, paläobotanische, archäozoologische und vegetationsgeschichtliche Untersuchungen. Die Ergebnisse der von 2004 bis 2009 durchgeführten Geländeuntersuchungen wurden vom 7. bis 9. April 2010 auf einem Kolloquium an der Römisch-Germanischen Kommission in Frankfurt/Main unter konkreten Fragestellungen präsentiert und unter Beteiligung externer Diskutanten kritisch besprochen, um Möglichkeiten und Perspektiven der Auswertung aufzuzeigen. Mit der Vorlage der Kolloquiumsbeiträge können die Ergebnisse der fünfjährigen Forschungen nun relativ zeitnah der wissenschaftlichen Öffentlichkeit präsentiert werden. In Form von 25 Einzelbeiträgen sowie kurzen thematischen Einführungen entsteht dabei eine Zusammenschau des aktuellen Kenntnisstandes zu zentralen Fragestellungen der frühgeschichtlichen Archäologie an der westlichen Peripherie der slawischen Welt, die nicht nur den enormen Erkenntnisgewinn in Bezug auf Besiedlungsstrukturen, -vorgänge und den damaligen Landschaftswandel präsentiert, sondern zeigt, dass die Region entlang der unteren Mittelelbe nur projektübergreifend als ein historischer Siedlungsraum betrachtet werden muss, in dem archäologische Ergebnisse und historisch überlieferte Ereignisgeschichte eindeutig in Zusammenhang gebracht werden kann.

Autorenportrait

Univ.-Prof. Dr. Karl-Heinz Willroth Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Georg-August-Universität Göttingen Nikolausberger Weg 15 37073 Göttingen geb. am 30.10.1948 1982-1983 wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Kiel 1983-1989 Hochschulassistent am Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Kiel 1989-1993 Universitätsprofessor (C3) für Ur- und Frühgeschichte Universität Frankfurt/Main seit 1993 Universitätsprofessor (C4) für Ur- und Frühgeschichte Universität Göttingen Forschungsschwerpunkte: Bronzezeit Mittel- und Nordeuropas, Römische Kaiserzeit/Völkerwanderungszeit, Siedlungsgeschichte der Slawen- und Wikingerzeit, interdisziplinäre Umweltgeschichte Univ.-Prof. i. R. Dr. Hans-Jürgen Beug Walther-Nernst-Weg 9 37075 Göttingen geb. am 18.1.1932 1957-1959 Wissenschaftliche Hilfskraft am Sytematisch-Geobotanischen Institut in Göttingen 1959-1960  Wiss. Mitarbeiter(DFG) am Sytematisch-Geobotanischen Institut in Göttingen 1960-1968 Kustos am Herbar des Systematisch-Geobotanischen Instituts der Universität Göttingen 1963  Habilitation für Botanik an der Math.-Nat. Fakultät in Göttingen 1964-1966 Kommissarischer Leiter des Systematisch-Geobotanischen Instituts in Göttingen 1967 Umhabilitation an die Universität Hohenheim und Ernennung zum Universitäts-Dozenten 1969 Ernennung zum Abteilungsvorsteher und zum außerplanmäßigen Professor an der Universität Hohenheim 1969-1985 Abteilungsvorsteher und Professor an der Universität Göttingen. Leiter der selbständigen Abteilung für Palynologie an den Botanischen Anstalten 1985-1997 Direktor des Instituts für Palynologie und Quartärwissenschaften der Universität Göttingen, mit interdisziplinär besetztem Vorstand; seit 1991 mit Labor für Dendrochronologie und Dendroklimatologie  Im Ruhestand seit dem 1.4.1997 Forschungsschwerpunkte: Vegetationsgeschichte (Palynologie), Paläoökologie, Paläoklimatologie, Siedlungsgeschichte, Moorkunde, Pollenmorphologie, marine Palynologie Dr. Friedrich Lüth Arbeitsbereich Kulturgüterschutz und Site Management Deutsches Archäologisches Institut Podbielskiallee 69-71 14192 Berlin geb. am 3.3.1957 1988-1990 wissenschaftlicher Volontär am Hamburger Museum für Archäologie 1990-1992 Abteilungsleiter für Bodendenkmalpflege am Hamburger Museum für Archäologie 1992-2006 Landesarchäologe von Mecklenburg-Vorpommern und in Personalunion Leiter des Landesamtes für Bodendenkmalpflege und des Archäologischen Landesmuseums 2002-2006 Landeskonservator von Mecklenburg-Vorpommern und Leiter des Landesamtes für Denkmalpflege 2006-2011 Erster Direktor und Professor an der Römisch-Germanischen Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts Seit 2011 Sonderbeauftragter für Kulturgüterschutz, Arbeitsbereich Kulturgüterschutz und Site Management am Deutschen Archäologischen Institut Berlin Forschungsschwerpunkte: Kultur- und Site Management, Kulturgüterschutz, Neolithikum Nord- und Mitteleuropas Prof. Dr. Franz Schopper Direktor und Landesarchäologe Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum Ortsteil Wünsdorf Wünsdorfer Platz 4-5 15806 Zossen geb. am 31.3.1964 1988 Leitung der Kreisarchäologie Deggendorf in Urlaubsvertretung 1989-1991 Gebietsreferent der Abt. Bodendenkmalpflege für den Regierungsbezirk Oberpfalz in Vertretung 1991-1993 Projektleiter für großflächige Ausgrabungsmaßnahmen im Bereich des niederbayrischen Donauraumes beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege 1993-1997 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Gäubodenmuseum Straubing 1997-2004 Leitung der Außenstelle Frankfurt/Oder und der Gebietsbodendenkmalpflege Uckermark-Barnim-Oderland des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums seit 2004 Landesarchäologe und stellvertretender Direktor des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums seit 2012 Landesarchäologe und Direktor des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums Forschungsschwerpunkte: Landesarchäologie, Bronze-/Eisenzeit im Oderraum, slawisches und mittelalterliches Siedlungswesen in Brandenburg Dr. Sebastian Messal Arbeitsbereich Kulturgüterschutz und Site Management Deutsches Archäologisches Institut Podbielskiallee 69-71 14192 Berlin geb. am 21.6.1977 2003-2006 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin 2006-4/2013 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Römisch-Germanischen Kommission des DAI, Frankfurt/Main seit 5/2013 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsbereich Kulturgüterschutz und Site Management der Zentrale des DAI Forschungsschwerpunkte: Frühmittelalterliche Archäologie Nord- und Ostmitteleuropas, Geomagnetische Prospektionen von ur- und frühgeschichtlichen Denkmälern Jens Schneeweiß Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Georg-August-Universität Göttingen Nikolausberger Weg 15 37073 Göttingen geb. am 24.12.1969 2000-2004 wissenschaftlicher Hilfskraft am Deutschen Archäologischen Institut, Eurasien-Abteilung 2004 freier Mitarbeiter bei WHP Archäologiebüro, Neu Löwenberg 2004-2005 Angestellter bei WHP Archäologiebüro, Neu Löwenberg 2005-2010 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Georg-August-Universität Göttingen 2/2010-4/2010 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Römisch-Germanischen Kommission des DAI, Frankfurt/Main 5/2010-10/2010 Stipendiat des DAAD und MSH am Centre de Recherches Archéologiques et Historiques Anciennes et Médiévales, Université de Caen Basse-Normandie, Frankreich Seit 11/2010 wissenschaftlicher Mitarbeiter (Assistent) am Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Georg-August-Universität Göttingen Forschungsschwerpunkte: Archäologie des slawischen Mittelalters, Bronze-/Eisenzeit Sibiriens, Siedlungs- und Landschaftsarchäologie

Rezension

„Die Ergebnisse der von 2004 bis 2009 durchgeführten Geländeuntersuchungen wurden vom 7. bis 9. April 2010 auf einem Kolloquium an der Römisch-Germanischen Kommission in FrankfurtlMain unter konkreten Fragestellungen präsentiert und unter Beteiligung externer Diskutanten kritisch besprochen, um Möglichkeiten und Perspektiven der Auswertung aufzuzeigen. Mit der Vorlage der Kolloquiumsbeiträge können die Ergebnisse der fünfjährigen Forschungen nun relativ zeitnah der wissenschaftlichen Öffentlichkeit präsentiert werden. In Form von 25 Einzelbeiträgen sowie kurzen thematischen Einführungen entsteht dabei eine Zusammenschau des aktuellen Kenntnisstandes zu zentralen Fragestellungen der frühgeschichtlichen Archäologie an der westlichen Peripherie der slawischen Welt, die nicht nur den enormen Erkenntnisgewinn in Bezug auf Besiedlungsstrukturen, -vorgänge und den damaligen Landschaftswandel präsentiert, sondern zeigt, dass die Region entlang der unteren Mitteleibe nur projektübergreifend als ein historischer Siedlungsraum betrachtet werden muss, in dem archäologische Ergebnisse und historisch überlieferte Ereignisgeschichte eindeutig in Zusammenhang gebracht werden kann.“ In: www.KunstbuchAnzeiger.de, März 2014.