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Hauptsache nichts mit Menschen

eBook

Erschienen am 01.03.2012, 1. Auflage 2012
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783981489125
Sprache: Deutsch
Umfang: 158 S., 0.98 MB
E-Book
Format: EPUB
DRM: Digitales Wasserzeichen

Beschreibung

Seinen Humor entfaltet Paul Bokowski mit einer schleichenden Gewalt. Unbarmherzig schält er mit der Klinge seiner eigenen Neurosen so lange an allem Zwischenmenschlichen herum, bis das Absurde darin zum Vorschein kommt. Was bleibt, ist die schwerwiegende Befürchtung, dass das alles wirklich so passiert ist.Die Geschichten Paul Bokowskis beginnen stets mit einer hochgezogenen Augenbraue. Sie erzählen von der Bürde eines unkündbaren Newsletters, den zwischenmenschlichen Grenzerfahrungen einer Schlager-Nackt-Party oder den einzigen NPD-Wählern mit Migrationshintergrund. Sie berichten von den sexuellen Vorzügen einer Hausratsversicherung, den Nachteilen essbarer Unterwäsche und Gefrierbeuteln mit der Aufschrift "Stefanie und Jürgen". Geschichten wie ein skeptischer Blick, nicht auf andere herab, sondern auf den stillen Nebenmann, der nicht weniger verstohlen zu uns hinüberblinzelt.

Autorenportrait

Paul Bokowskiwurde im polnischen Winter gezeugt und 1982 im sommerlichen Mainz geboren. Seit zehn Jahren lebt er in einem der unbeirrbarsten Problembezirke der bundesdeutschen Hauptstadt. Er ist festes Redaktionsmitglied der Literaturzeitschrift "Salbader" und jüngstes Mitglied der Berliner Lesebühne "Brauseboys". Gelegentlich tritt er als Autor für das Berliner Kabarett "Die Stachelschweine" und das Satiremagazin "Titanic" in Erscheinung.

Leseprobe

MontagEtwas Schreckliches ist passiert. Nie hätte ich gedacht, dass es wirklichso weit kommen könnte, aber es ist. Plötzlich, unerwartet undohne jede Vorwarnung: Meine Mutter hat mich gegoogelt.Zu meiner großen Überraschung und all den sinistren, morbiden,beschämenden und vor allem unmoralischen Informationen übermich, die dieses wundervolle Unding namens "Internet" einfachnicht vergessen will, war es ausgerechnet mein Backblog, der meineMutter in eine gewisse Unruhe versetzte. Eine Unruhe ob der erschreckendenErkenntnis darüber, dass ich zu ihrer großen Verwunderungtechnische Geräte bedienen könne, die (wie sie es nannte) nicht übereinen USB-Anschluss verfügen. Ich bin entsetzt! Meine Mutter hat"USB-Anschluss" gesagt. Seit wann weiß meine Mutter, was einUSB-Anschluss ist? Ob ich jemals über sie gebloggt hätte, wolltesie wissen. "Gebloggt" - sie sagte wirklich "gebloggt"! Wer ist dieseFrau und was hat sie mit meiner Mutter gemacht? Noch ein dritterFachterminus dieser Art und ich werde Mutter fragen, seit wann siemeinen Vater mit einem Informatiker betrügt. Während ich Mutterversichere, dass ich niemals über sie bloggen würde und wennüberhaupt, dann doch nur über eine literarisch abstrahierte Version,die mit ihrer Person doch überhaupt nichts mehr gemein hat, löscheich alle Einträge in meinem Blog, die die Begriffe "Mutter", "AlteSchabracke" oder "Das verbitterte Ding an der Seite meines Vaters"beinhalten.

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