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...allein mir fehlt der Glaube

Wie hält es die liberale Gesellschaft mit der Religion?

Leicht, Robert / Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus
Erschienen am 04.08.2012, 1.Auflage
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783942302012
Sprache: Deutsch
Umfang: 36

Beschreibung

Aktuelle politische und gesellschaftliche Entwicklungen zwingen heute auch säkularisierte Gesellschaften zur Auseinandersetzung mit der Bedeutung von Religion, obgleich dies noch vor wenigen Jahren eine überlebte Diskussion zu sein schien. Zur Verdeutlichung seiner Thesen schildert der Autor anhand historischer Beispiele die Genese der Gegensätzlichkeit von Liberalismus und Kirche: Vor allem liberale Überzeugungen seien es gewesen, die einer modernen, freiheitlichen Gesellschaft den Weg bereiteten, während sich die Amtskirche dieser Entwicklung eher entgegengestellt habe. Dennoch habe sich Religion in einer modernen Gesellschaft nicht überlebt. Robert Leicht plädiert für eine enge Zusammengehörigkeit von Religion und Freiheit. Ein liberaler Staat habe folglich durch seine Verfassung die freie Religionsausübung für alle zu gewährleisten. Dazu gehöre auch, dass Religionsunterricht an staatlichen Schulen als freiwillig wahrzunehmendes Fach angeboten werden müsse. Im Gegenzug hätten die Gläubigen den Staat anzuerkennen und seine Gesetze und gegebenenfalls auch Strafen zu respektieren. Laizismus ist laut Leicht für den liberalen Verfassungsstaat dagegen kein tragfähiges Modell.

Autorenportrait

Prof. Dr. h.c. Robert Leicht, geboren 1944 in Naumburg an der Saale, studierte nach Abschluss einer kaufmännischen Lehre Rechtswissenschaften in Berlin und Saarbrücken. Von 1970‒1986 war er zunächst Redakteur, dann Ressortleiter bei der Süddeutschen Zeitung in München, 1986 wechselte er nach Hamburg zu der Wochenzeitung „Die Zeit“, deren Redaktion er von 1992 bis 1997 als Chefredakteur leitete. Seither ist er Politischer Korrespondent des Blattes und Kolumnist des Berliner „Tagesspiegel“. Zudem war er der Evangelischen Kirche in Deutschland in vielfachen Funktionen verbunden, zuletzt von 1999 bis 2009 als Präsident der Evangelischen Akademie zu Berlin. Robert Leicht lehrt als Honorarprofessor an der Universität Erfurt öffentliche Kommunikation und aktuelle Politik und ist einer der profiliertesten Publizisten des Landes.