Ein neues Stück deutscher Geschichte
Theodor Heuss und die politische Kultur der Bundesrepublik
Hertfelder, Thomas / Nutz, Renate / Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus
Erschienen am
01.01.2000, 1., Aufl.
Beschreibung
Im Gegensatz zu Persönlichkeiten der Zeitgeschichte wie Konrad Adenauer
oder Ludwig Erhard, die im öffentlichen Bewußtsein noch durchaus gegenwärtig
sind, konstatiert Hermann Rudolph fünfzig Jahre nach Verabschiedung
des Grundgesetzes und der Gründung der Bundesrepublik für das erste deutsche
Staatsoberhaupt Theodor Heuss „eine blasse Erinnerung, und die ist
dazu noch falsch“. Grund genug die dritte Theodor-Heuss-Gedächtnis-Vorlesung
erstmals dem Namensgeber selbst zu widmen, seine Leistungen und
Verdienste darzulegen und zugleich dem verbreiteten Vorbehalt entgegenzutreten,
Heuss sei ein unpolitischer Präsident gewesen. Hermann Rudolph diskutiert
Heuss’ Beitrag zur politischen Kultur und zur Grundlegung einer neuen
politischen Ordnung beispielhaft an drei politischen Grundfragen seiner
Amtszeit – der Frage nach der Ausgestaltung der Demokratie, dem Problem
des Förderalismus und dem Verhältnis der Deutschen zu ihrer Vergangenheit.
Autorenportrait
1939 in Oschatz (Sachsen) geboren, wuchs in der DDR auf und studierte
in Freiburg/Breisgau, München und Tübingen Literaturwissenschaft, Politik
und Soziologie. Er begann seine journalistische Laufbahn 1970 bei
der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, für die er Korrespondent in Stuttgart
und Bonn war. Seit 1980 war er innenpolitischer Redakteur der Wochenzeitung
„Die Zeit“ in Hamburg, danach, von 1983 an, Leiter der Abteilung Politik
und Zeitgeschehen des Deutschlandfunks in Köln, ab 1986 Leiter der Innenpolitik
der „Süddeutschen Zeitung“ in München, seit 1991 beim „Tagesspiegel“
in Berlin, zuerst als Chefredakteur, dann als Herausgeber.
Veröffentlichungen: u.a. Die Gesellschaft der DDR – eine deutsche Möglichkeit?
(1971); Theodor Heuss. Eine Bildbiographie (1983 zusammen mit
Hildegard Hamm-Brücher); Die Herausforderung der Politik. Innenansichten
der Bundesrepublik (1985); Herausgeber der Brautbriefe von Theodor Heuss
und Elly Knapp: „So bist Du mir Heimat geworden“ (1986), der Festschrift für
Theodor Eschenburg, „Den Staat denken“ (1989) sowie dessen Erinnerungen
(1995 und 2000).