Demokratie ist keine Glücksversicherung...
Über die Anfänge unserer Demokratie nach 1945 und ihre Perspektiven für Gegenwart und Zukunft
Becker, Ernst W / Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus
Erschienen am
01.01.2002, 1., Aufl.
Beschreibung
Als sich nach dem Zusammenbruch 1945 die Frage nach der künftigen politischen
Gestaltung Deutschlands stellte, da war es Theodor Heuss, der seinen
Landsleuten in der äußeren und inneren Trümmerlandschaft Orientierung
bot. Durch seine Schlüsselrolle bei der Arbeit am Grundgesetz, vor allem aber
in seiner Amtszeit als Bundespräsident trug er entscheidend dazu bei, die
Deutschen mit der Demokratie zu versöhnen. Hildegard Hamm-Brücher
beschreibt in der fünften Theodor-Heuss-Gedächtnis-Vorlesung, wie Heuss in
seiner politischen Biographie eine demokratische Gesinnung vorlebte und
nach dem Zweiten Weltkrieg als Wegbereiter einer „Demokratie als Lebensform“
wirken konnte, um die junge Verfassung auch im Bewußtsein der Menschen
zu verankern. Sie stellt die Bemühungen von Heuss dar, die noch ungefestigte
Demokratie in deutschen demokratischen Traditionen zu verankern
und sich mit der nationalsozialistischen Vergangenheit auseinanderzusetzen.
Indem sie auf diese Weise den ersten Bundespräsidenten beleuchtet, weist
Hildegard Hamm-Brücher auf die Aktualität des demokratiepolitischen Denkens
von Theodor Heuss für eine aktive Bürgergesellschaft hin.
Autorenportrait
Dr. Hildegard Hamm-Brücher, 1921 in Essen geboren, studierte in München
Chemie, wo sie 1945 bei dem Nobelpreisträger Heinrich Otto Wieland promovierte.
1948 wurde sie als jüngste Stadträtin in das Münchner Stadtparlament
gewählt. Von 1950 bis 1966 und 1970 bis 1976 war sie Abgeordnete der FDP
im Bayerischen Landtag, von 1976 bis 1991 Mitglied des Deutschen Bundestages.
Sie wirkte in hohen politischen Ämtern, u.a. als Staatssekretärin im Hessischen
Kultusministerium (1967-1969), Staatssekretärin im Bundesministerium
für Bildung und Wissenschaft (1969-1972) und Staatsministerin im Auswärtigen
Amt (1976-1982). 1994 kandidierte sie für das Amt des Bundespräsidenten.
Wichtige Veröffentlichungen u.a.: Theodor Heuss. Eine Bildbiographie (1983
zusammen mit Hermann Rudolph); Gerechtigkeit erhöht ein Volk. Theodor
Heuss und die deutsche Demokratie (1984); Mut zur Politik (1993); Freiheit ist
mehr als ein Wort (1996); Zerreißt den Mantel der Gleichgültigkeit (1998);
Erinnern für die Zukunft (2001).