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John von Düffel: „Goethe ruft an“

28.11.201120:00 Uhr bis 22:00 Uhr

Es gibt zwei Sorten von Schriftstellern: die strahlenden Zauberer und die erfolglosen Zweifler. Der Protagonist von John von Düffels neuem Roman gehört zweifellos zu den Erfolglosen. Seit Jahren schon sitzt er „an etwas Größerem“. Doch er hat einen Förderer: Goethe. Der heißt natürlich nicht wirklich so, doch wenn irgendjemand heute Goethes Format hat, dann er. Ein Klassiker zu Lebzeiten, ein Literaturgott. Seine Lesungen gleichen Messen. Oder Rockkonzerten. Goethe überredet den Freund, ihn bei einer Veranstaltung in der Lausitz zu vertreten. Seine Assistentin bringe ihm den Ordner mit den Unterlagen gleich vorbei, der alles enthalte, was zum erfolgreichen Schreiben nötig sei. Aber Vorsicht: Es ist sein einziges Exemplar.
So kommt der Erzähler in den Besitz der Goethe-Formel. Und macht gleichzeitig die Bekanntschaft von Frau Eckermann. Sind Formel und Frau bei ihm in guten Händen? Goethe ruft an erzählt die ebenso rasante wie charmante Jagd nach dem Geheimnis des Erfolgs und nähert sich darin auf augenzwinkernde Weise dem Schnittpunkt von Lesen und Leben.

John von Düffel, geboren 1966 in Göttingen, lebte zeitweise in Irland und den USA, er promovierte 23-jährig über Erkenntnistheorie und war danach als Theater- und Filmkritiker, als Schauspieldramaturg und Übersetzer tätig und ist zur Zeit Dramaturg des Deutschen Theaters in Berlin. Außerdem ist er einer der meistgespielten jungen deutschen Theaterautoren der letzten Jahre und der Verfasser von zahlreichen Büchern, darunter „Vom Wasser“ (1998), „Houwelandt“ (2004) und „Wovon ich schreibe“ (2009). Für sein literarisches Werk erhielt John von Düffel zahlreiche Auszeichnungen. Wenn es möglich ist, schwimmt er jeden Tag.

im BlueNote des Cinema-Arthouse