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Friedrich Ani: „Der namenlose Tag“

04.11.201520:00 Uhr bis 22:00 Uhr

Kriminalhauptkommissar Jakob Franck ist seit zwei Monaten im Ruhestand und glaubt nun, ein Leben jenseits der Toten beginnen zu können. Vor zwanzig Jahren hatte er sieben Stunden, ohne ein Wort zu sagen, der Mutter einer toten Siebzehnjährigen beigestanden. Jetzt wird der Kommissar von dieser Konstellation eingeholt: Ludwig Winther tritt mit ihm in Kontakt; er ist der Vater des jungen Mädchens und Ehemann jener Frau, der Franck so viel Aufmerksamkeit widmete. Der Vater glaubt noch immer nicht an den laut polizeilichem Untersuchungsergebnis eindeutig feststehenden Selbstmord der Tochter durch Erhängen: Seiner Meinung nach kann es sich nur um Mord handeln. Der Ex-Kommissar Jakob Franck macht sich also daran, die näheren Umstände ihres Todes aufzuklären, „einen toten Fall zum Leben zu erwecken“. Jakob Franck folgt dabei seiner ureigenen Methode, der „Gedankenfühligkeit“. Diese ist seine unnachahmliche und unübertroffene Hilfe bei der Lösung der kompliziertesten und überraschendsten Fälle.
Auch mit seinem neuen Romanhelden besticht Friedrich Ani mit seiner Kunst der Konstruktion gewöhnlich-außergewöhnlicher Kriminalistikrätsel und fasziniert mit seiner Sprache, die vom Tod auf das Leben melancholisch gelöste Perspektiven wirft.

Friedrich Ani, geboren 1959, lebt in München. Er schreibt Romane, Gedichte, Jugendbücher, Hörspiele und Drehbücher. Sein Werk wurde mehrfach übersetzt und vielfach prämiert, u.a. mit dem Deutschen Krimipreis, dem Adolf-Grimme-Preis und dem Bayerischen Fernsehpreis. Seine Romane um den Vermisstenfahnder Tabor Süden machten ihn zu einem der bekanntesten deutschsprachigen Kriminalschriftsteller. Sein Roman Die unsichtbare Sonne steht auf der Auswahlliste für den deutschen Jugendbuchpreis 2015.

Foto: Markus Tedeskino/Suhrkamp Verlag

BlueNote im Cinema-Arthouse, Osnabrück

Eintritt VVK € 7,--/Ak € 9,--